WG132 – Briefentwurf an Alma Mahler
Berlin, Samstag, 29. oder Sonntag, 30. April 1911

Was müßt Ihr leiden,
was wirst Du \mit / sprechen
in diesen tragischen
Tagen der Krise.

Ich bin bei Dir!

Sei stark und habe
Vertrauen! Ich liebe
Dich, .

 Nichts weiter für
heut.



Wenn ich jetzt schon
in zitternder Erregung bin,
wie soll es dann

_________
Wir leiden beide an unserer

  Phantasie

___________
Das Sehnen kommt
bricht so elementar über
mich herein, daß ich
selbst davon überrascht
bin.

_____

 Die jähen Gefühle des
Vorsommers sind aus
ihrem Winterschlaf er-
wacht.


Apparat

Überlieferung

, .

Quellenbeschreibung

1 Bl. (2 b. S.) – Viertel eines Papierbogens.

Druck

Erstveröffentlichung.

Korrespondenzstellen

Antwort auf AM64 vom 26. April 1911 (Mama und ich leben im Krankenzimmer. Ich ahne nur noch, dass es eine Welt mit einen Frühling gibt. – Bist Du noch . . . . ?): Was müsst ihr leiden […] Die jähen Gefühle des Vorsommers sind aus ihrem Winterschlaf erwacht.

Datierung

Der vorliegende Briefentwurf bezieht sich auf AM64, der nach dem von WG handschriftlich vermerkten Eingangsdatum am 28. April 1911 in Berlin einging. In AM65, im Laufe von zwei Tagen geschrieben, beschwerte sich AM am 30. April, noch keine Nachricht von WG bekommen zu haben, schrieb jedoch am 1. Mai Endlich – und Gott sei Dank, was vermuten lässt, dass sie WGs Brief am 1. Mai erhielt. Bei einer Postlaufzeit von weniger als einem bis zwei Tagen (s. AM64, AM65 und AM66, mit den handschriftlichen Eingangsvermerken auf den Umschlägen) muss der Brief, in den dieser Entwurf wahrscheinlich eingeflossen ist, am 29. oder 30. April 1911 verfasst worden sein.

Übertragung/Mitarbeit


(Marie Apitz)
(Fabian Müller)


A

Was müßt Ihr leiden, […] Walter – Der Entwurf auf der Recto-Seite dieses Blattes wurde über eine nicht identifizierbare Skizze von geschrieben.